Steuerkreis der LAG Spessart beschließt die nächsten vier LEADER-Projekte

Der Steuerkreis der LAG Spessart hat auf seiner Sitzung am Donnerstag den 09.02.2017 in Kreuzwertheim im Seminarraum der Firma S.H. Spessart Holzgeräte GmbH die nächsten LEADER-Projekte beschlossen. Durch den Beschluss der regional bedeutsamen und innovativen Projekte „Dachprojekt Lebensader Main – Wandel der Kulturlandschaft“, „MainErlebnis – Buhne Bleichwiesen“, „Dorfladen Eichenberg“ und die Beteiligung am frankenweiten Kooperationsprojekt „Fastnachtsakademie in Franken“ fließen rund 160.480 € EU-Fördermittel in die Region.

Das „Dachprojekt Lebensader Main – Wandel der Kulturlandschaft“  bringt die Stadt Marktheidenfeld zusammen mit den am Main befindlichen Kommunen der Kommunalen Allianz Marktheidenfeld Rothenfels, Hafenlohr, Triefenstein, Kreuzwertheim und Hasloch auf den Weg. Das Dachprojekt beleuchtet verschiedene Aspekte des Wandels der Kulturlandschaft Main mittels zeitgemäßer Bildungs- und Erlebniselemente. Dabei werden sowohl die wertvollen natur- und kulturhistorischen Gegebenheiten, Besonderheiten und Schutzwürdigkeit von Natur und Gewässer als auch die touristischen Nutzungsmöglichkeiten auf und am Wasser betrachtet. Informationstafeln beleuchten dabei die gemeinsamen Elemente, die alle Kommunen verbinden wie z.B. der Main als Arbeitgeber, der Main als Verkehrsader und die Flora und Fauna am Main. Ein gemeinsames Corporate Design und eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit werden entwickelt.

Aufbauend auf diesem Dachprojekt vertieft Kreuzwertheim mit dem Projekt „Main Erlebnis – Buhne Bleichwiesen“ durch verschiedene Projektbestandteile das Thema „Lebensader Main“. Im Rahmen der Revitalisierung der ehemaligen Buhne an der Alten Mainbrücke im Bereich der Bleichwiesen sollen vor allem die Themen „Mainausbau“, der „Main als Lebensraum für Flora und Fauna“ und der „Main als Arbeitsplatz“ erfahrbar gemacht werden. Im Rahmen des Projekts wird eine ehemalige Mainbucht durch Ausbaggerung wieder hergestellt und an den Main bzw. die bestehende Bucht (Buhnenfeld) angeschlossen. Dazu wird der Uferbereich abgeflacht und besser zugänglich gestaltet. Es werden unterschiedlich befestigte Wege bzw. Pfade zu Wasserzugängen als Rundweg angelegt. Ausgangspunkt bildet der Fußweg im Mainvorland unterhalb der Mainbrücke, an den ein Platz mit Informationstafeln und Sitzsteinen anbindet. Der Platz soll als Versammlungsstelle für Erlebnisführungen und Aktionen dienen. Infotafeln werden zur Auseinandersetzung mit dem „Main als Lebensader“ anregen. Themen sind der Main als Lebensraum von Pflanzen und Tieren, als Arbeitsplatz und Rohstofflieferant, Transportweg oder Energiequelle. Je nach Aspekt des Wassererlebens bestehen Möglichkeiten zum Waten ins Flachwasser der bestehenden Sandbucht, zum „Sandschöpfen“ auf dem „Sandschöpferdeck“ und zur Beobachtung der Wassertiere oder Wasserpflanzen oder zur Entnahme von Wasserproben von einem Holzdeck und Steintreppen aus. Der Bereich kann sowohl durch gezielte Führungen erlebbar gemacht als auch durch freie Aneignung. Im Projekt sind zahlreiche Vereine und Gruppen eingebunden wie z.B. die Wasserwacht, die Ortsgruppe des Bund Naturschutzes und die Initiative „HIZUNA“, die Verbandgrundschule, die Pfadfinderschaft St. Georg und der Heimat- und Geschichtsverein.

Der Antragsteller des Projektes „Dorfladen Eichenberg“ ist die Dorfladen Eichenberg Unternehmensgesellschaft (UG). Am Projekt beteiligt sind die fünf Eichenberger Ortsvereine, die genossenschaftlich organisierte Bürgerschaft und das Amt für Ländliche Entwicklung im Rahmen der Dorferneuerung. Eine intensive Bürgerbeteiligung und Identifikation der Bürger Eichenbergs mit dem Projekt bietet eine starke Basis. Das Besondere an diesem Dorfladen ist die Nutzbarmachung der profanierten Kirche St. Wendelin, durch das die Kirche wieder zum Mittelpunkt des Ortes wird und ein somit ein neuer sozialer Treffpunkt an einer historischen Stelle entsteht. Das Projekt „Dorfladen Eichenberg“ setzt im Bereich Nahversorgung auf beispielhafte Weise auch auf andere Orte übertragbare Akzente gegen demographischen Wandel und Schrumpfungsprozesse im ländlichen Raum.

Durch Beteiligung am frankenweiten Kooperationsprojekt „Fastnachtsakademie in Franken“ ermöglicht die LAG Spessart Faschingsvereinen und Faschingsgruppierungen aus der Region, ihre Traditionen zu pflegen und ihre Nachwuchsarbeit zu intensivieren und dabei eine professionelle Unterstützung zu bekommen. Projektträger des Kooperationsprojektes ist der Fastnachtsverband Franken und als Projektpartner aus der LAG Spessart ist der Homburger Verein Die Steeäisel beteiligt. Insgesamt kooperieren 22 LAGen aus Franken in dem Projekt, dessen Bestandteile die Einrichtung und der pilothafte Betrieb einer Fastnachtsakademie in direktem Anschluss an das Deutsche Fastnachtsmuseum in Kitzingen ist. Dabei umfasst das Kooperationsprojekt die professionelle Einrichtung der Akademie und ein dreijähriges Projektmanagement zum Aufbau der Akademiearbeit und zur Vernetzung und Beratung der Fastnachtsvereine.    

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