Lebensader Main – MainErlebnis Buhne Bleichwiesen

Aufbauend auf diesem Dachprojekt vertieft Kreuzwertheim mit dem Projekt „Main Erlebnis – Buhne Bleichwiesen“ durch verschiedene Projektbestandteile das Thema „Lebensader Main“. Im Rahmen der Revitalisierung der ehemaligen Buhne an der Alten Mainbrücke im Bereich der Bleichwiesen sollen vor allem die Themen „Mainausbau“, der „Main als Lebensraum für Flora und Fauna“ und der „Main als Arbeitsplatz“ erfahrbar gemacht werden. Im Rahmen des Projekts wird eine ehemalige Mainbucht durch Ausbaggerung wieder hergestellt und an den Main bzw. die bestehende Bucht (Buhnenfeld) angeschlossen. Dazu wird der Uferbereich abgeflacht und besser zugänglich gestaltet. Es werden unterschiedlich befestigte Wege bzw. Pfade zu Wasserzugängen als Rundweg angelegt. Ausgangspunkt bildet der Fußweg im Mainvorland unterhalb der Mainbrücke, an den ein Platz mit Informationstafeln und Sitzsteinen anbindet. Der Platz soll als Versammlungsstelle für Erlebnisführungen und Aktionen dienen. Infotafeln werden zur Auseinandersetzung mit dem „Main als Lebensader“ anregen. Themen sind der Main als Lebensraum von Pflanzen und Tieren, als Arbeitsplatz und Rohstofflieferant, Transportweg oder Energiequelle. Je nach Aspekt des Wassererlebens bestehen Möglichkeiten zum Waten ins Flachwasser der bestehenden Sandbucht, zum „Sandschöpfen“ auf dem „Sandschöpferdeck“ und zur Beobachtung der Wassertiere oder Wasserpflanzen oder zur Entnahme von Wasserproben von einem Holzdeck und Steintreppen aus. Der Bereich kann sowohl durch gezielte Führungen erlebbar gemacht als auch durch freie Aneignung. Im Projekt sind zahlreiche Vereine und Gruppen eingebunden wie z.B. die Wasserwacht, die Ortsgruppe des BN und die Initiative „HIZUNA“, die Verbandgrundschule, die Pfadfinderschaft St. Georg und der Heimat- und Geschichtsverein.

Antragsteller: Markt Kreuzwertheim

Gesamtkosten: 151.639,32 € brutto / 127.428 € netto
LEADER-Förderung (60%): 76.456,80 €
Eigenanteil (40%): 75.182,52 €

Kurzdarstellung des Projektes

Das vernetzte Einzelprojekt unter dem regionalen Thema „Lebensader Main“, welches in einem gemeinsamen Dachprojekt des Mainanlieger durch zeitgemäße Bildungs- und Informationselemente zu den Themen der Main als Arbeitsgeber, als Verkehrsader und als Biotop aufgegriffen wird, wird in Kreuzwertheim durch unterschiedliche Projektbestandteile vertieft und erlebbar gemacht werden. Im Rahmen der Revitalisierung der ehemaligen Buhne an der Alten Mainbrücke im Bereich der „Bleichwiesen“ sollen v.a. die Themen „Mainausbau“, der „Main als Lebensraum für Flora und Fauna“ und „Main als Arbeitsplatz“ erfahrbar gemacht werden.

Die Ausgangslage an der Buhne in den Bleichwiesen
Unterhalb der „Alten Mainbrücke“ bei Kreuzwertheim im Kontaktbereich von ortsnahem Mainvorland im Übergang zur „freien“ Flusslandschaft befindet sich im Anschluss eine Bucht, die vom Main durch ein Leitwerk aus Steinschüttungen abgetrennt ist. Buhnen bzw. Leitwerke sind Bestandteil der zahlreichen Mainkorrektionen, die zur Schiffbarmachung, Energieerzeugung und Hochwasserregulierung erfolgten. Landeinwärts befinden sich charakteristische Geländeeintiefungen, bei denen es sich wohl um eine ehemalige, heute teilverfüllte Buhne (Buhnenfeld) handelt. Dort haben sich Gehölze der Weichholzaue (vornehmlich Silber- und Bruchweiden) sowie typische Begleitvegetation der Mainufer mit Röhrichten und Hochstaudenfluren angesiedelt.

Die Maßnahmen im Projekt
- Im Rahmen des Projekts wird eine ehemalige Mainbucht durch Ausbaggerung wieder hergestellt und an den Main bzw. die bestehende Bucht (Buhnenfeld) angeschlossen. Dazu wird der Uferbereich abgeflacht und besser zugänglich gestaltet. Es werden unterschiedlich befestigte Wege bzw. Pfade zu Wasserzugängen als Rundweg angelegt. Einfache Schotterwege, Trittsteine und Knüppelsteg wechseln mit „Trampelpfaden“ auf Lehm, Sand oder Wiese.
- Ausgangspunkt bildet der Fußweg im Mainvorland unterhalb der Mainbrücke, an den ein Platz mit Informationstafeln und Sitzsteinen anbindet. Der Platz soll als Versammlungsstelle für Erlebnisführungen und Aktionen dienen.
- Die Infotafeln werden zur Auseinandersetzung mit dem „Main als Lebensader“ anregen. Themen sind der Main als Lebensraum von Pflanzen und Tieren, als Arbeitsplatz und Rohstofflieferant, Transportweg oder Energiequelle.
- Je nach Aspekt des Wassererlebens bestehen Möglichkeiten zum Waten ins Flachwasser der bestehenden Sandbucht, zum „Sandschöpfen“ auf dem „Sandschöpferdeck“ und zur Beobachtung der Wassertiere oder Wasserpflanzen oder zur Entnahme von Wasserproben von einem Holzdeck und Steintreppen aus. Der Bereich kann sowohl durch gezielte Führungen erlebbar gemacht als auch durch freie Aneignung.

Projektbestandteile:
- Konzepterstellung
- Erd- und Sicherungsarbeiten
- Ausstattung (Stege, Beobachtungsdeck, Sandschöpferdeck)
- Wege (Auwaldpfad, Stufen, Pfad)
- Info-Platz (Belagsfläche, Sitzblöcke)
- Ansaat und Vegetationsplaggen
- Öffentlichkeitsarbeit (Flyer und Handbücher, QR-Codes und Auftritt Internet)

 

Umsetzungszeitraum: 04/2017 bis 03/2019

Projektbeteiligte:
- Wasserwacht
- Initiative „HIZUNA“
- Verbandgrundschule
- BN Ortsgruppe Kreuzwertheim
- Pfadfinderschaft St. Georg
- Heimat- und Geschichtsverein

 

Projektziele

Entwicklungsziel 2 „Freizeit-, Naherholungs- und Urlaubsregion Spessart“
Handlungsziel b): Weiterentwicklung und gezielte Ergänzung einer nachhaltigen Infrastruktur und der Angebote für Freizeit, Naherholung und Urlaub

Durch die Maßnahmen rund um den MainErlebnisweg an der Buhne, wird die Infrastruktur nachhaltig ergänzt und das Angebot für Freizeit, Naherholung und Urlaub weiterentwickelt. Vor allem die Revitalisierung der ehemaligen Buhne ist auch aus ökologischer Sicht eine nachhaltige Weiterentwicklung und macht den Main aus vielen Perspektiven erfahrbar. Es wird ein neues Infrastruktur Angebot geschaffen und erfüllt somit den Indikator des Handlungszieles.

Entwicklungsziel 1 „Gemeinschaftsregion Spessart“
Handlungsziel b): Profilierung als verlässliche Gemeinschaftsregion in allen Lebenslagen: „Spessart – eine Region für alle Generationen“ u.a. durch (Bildungs-)Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien

Durch das Projekt entstehen neue Bildungsangebote rund um das Thema Main, Wasser und die Veränderung der Kulturlandschaft im Maintal. Damit erfüllt das Projekt den Indikator zum Handlungsziel.

Innovative Aspekte des Projekts

Stellvertretend für die zahlreichen Buhnen(felder) und Auwaldrelikte des Maingebiets im östlichen Mainviereck wird hier beispielhaft ein Erlebnispfad mit verschiedenen Wasserzugängen siedlungsnah eingerichtet. Der historische Treidelpfad, der „Leinritt“, verbindet das Mainvorland Kreuzwertheims mit ehemaliger Fähre, Anlege- und Lagerflächen, Platz des Quetschichfests und vielfältigen Naherholungsfunktionen mit der Mainschlinge um den Bettingberg mit dem „Himmelreich“, einem besonders reizvollen Landschaftsraum. So werden innovativ Naherholung, Naturerlebens, Umweltbildung und historisches Erbe der Kulturlandschaft am Main verknüpft.

Bezug des Projekts zu den Themen "Umwelt" und "Klima"

Das Vorhaben besitzt positive Wirkungen für die Wasserfauna des Mains, insbesondere als beruhigter Laichplatz oder Einstand für die Fischfauna. Zudem wird der natürliche Retentionsraum des Mains erweitert.

Bezug des Projekts zum Thema "Demographie"

Das Projekt hat alle Bevölkerungsgruppen als Zielgruppe und alle profitieren davon. Vor allem aber Kinder und Jugendliche werden angesprochen, um ihre Region und Kulturlandschaft kennenzulernen. Dies wird durch die Kooperation mit dem Projekt „HIZUNA“, der Verbandsgrundschule und der Pfadfinderschaft verstärkt.

Bedeutung des Projekts für das LAG-Gebiet

Das übergeordnete Thema „Lebensader Main“ der LAG Spessart wird durch das Projekt im Gemeindegebiet Kreuzwertheims vertieft und erlebbar gemacht. Die inhaltlichen Themen des Projektes sind Bausteine weiterer möglicher MainErlebnisKonzepte der Gemeinden im Gebiet der LAG Spessat, die am Main liegen. Verbindende Linien der Bausteine mit den Mainorten des LAG-Bereichs bilden hier insbesondere:

- der historische und noch in Teilen erkennbare Leinritt, auf dem bis zur Einführung der Kettenschleppschifffahrt die Schiffe mit Pferden mainaufwärts gezogen wurden

- die ehemalige Bahnstrecke zwischen Lohr und Wertheim

- die Staustufen und Schleusen,

- die ehemaligen Fährstellen,

- aktuelle Wander-, Radwander- und Bootswanderwege.

Einbindung von Bürgern, Vereinen o. ä. in das Projekt

Die Koordination der verschiedenen Gruppen erfolgt in der bestehenden Lokalen Agenda 21. Die Zusammenarbeit sieht konkret u.a. folgende Bausteine vor:

-       Die Gruppen BUND Naturschutz Ortgruppe Kreuzwertheim, die Projektgruppe „Hizuna“ sowie die Pfadfinder lenken gemeinsam die dynamischen Prozesse der natürlichen Entwicklung wie durch Arbeitseinsätze (Mähen, Gehölzpflege) oder Pflanzaktionen.

-       Die Projektgruppe „Hizuna“ und die Ortsgruppe BUND Naturschutz führen regelmäßig gemeinsame naturpädagogischen Projekte durch: der vernetzte und abwechslungsreiche Lebensraum der Buhne mit Steinstrukturen, ursprünglichen Ufer- und Röhrichtzone sowie Auengehölzen als Lebensgrundlage für alle Lebensphasen aquatischer, amphibischer und terrestrischer Art stehen im Mittelpunkt.

-       Die Grundschule und die Projektgruppe „Hizuna“ veranstalten gemeinsame Natur- und Geschichts-Exkursionen und Projektwochen wie „Kinder entdecken die Natur“, „Naturdetektive entdecken die biologische Vielfalt“, „Kinder erforschen die Geschichte des Mains“.

-       Die Pfadfinder und Wasserwacht bieten ein beständiges Angebot einer naturverträglichen Freizeitnutzung am Main mit dem Themen Wasser, Bootsfahren und Lebensrettung durch. Das Thema Wasser als essentielle Lebensgrundlage wird erlebbar und mit dem Thema Natur und umweltverträglicher Erholung verbunden. Durch eigene Arbeitskraft das Versanden der Buhne verhindern (Arbeit der Sandschöpfer).

-       Geschichts- und Heimatverein und die Ortsgruppe BUND Naturschutz befassen sich einerseits mit der Geschichte zum Wandel der Kulturlandschaft aber auch des Wandels durch anthropogene Eingriffe auf die Natur. Hierbei werden eine Bewusstseinsbildung für unsere Kulturlandschaft, die Geschichte des Mains und der Menschen, die vom Main lebten, sowie der nachhaltige Umgang mit der Natur fokussiert - „Mainausbau“, „Main als Lebensraum für Flora und Fauna“, „Main als Arbeitsplatz“.

-       Naturführungen für sämtliche o.g. Gruppen sowie für Familien, Jugendliche und Senioren, ob für Ortsansässige oder für Gäste.

Insgesamt wird eine stärkere Vernetzung der lokalen Akteure erreicht. Es sollen Partnerschaften zwischen den bisher teilweise parallel arbeitenden Freizeit- und Interessengruppen entstehen und durch gegenseitige Kooperationen und Schaffung neuer Strukturen können sich die Gruppen besser kennen lernen, sich gegenseitig helfen und unterstützen sowie voreinander lernen. Die Zielgruppen können zudem neue Mitglieder gewinnen, was angesichts des demografischen Wandels zur echten Herausforderung wird.

Vernetzung des Projekts in der Region / ggf. überregionale Vernetzung

Die Außendarstellung des übergeordneten Themas Lebensader Main wird in einem einheitlichen Auftreten (Beschilderung, Flyer,….) erfolgen und in einem gemeinsamen Projekt mit der Stadt Marktheidenfeld entwickelt und umgesetzt.

Das Thema „Lebensader Main“ ist bei allen unterfränkischen LEADER-Regionen am Main ein Thema und wurde z.B. im Kooperationsprojekt „Gelbe Welle“ schon in der letzten Förderperiode mit Inhalt gefüllt. Hier gibt es eine Vernetzung. Und auch das geplante Kooperationsprojekt „Aufwertung des Mainwanderweges von Würzburg bis Aschaffenburg“ schafft Synergieeffekte.

Erwartete nachhaltige Wirkung / Sicherung von Betrieb und Nutzung des Projekts

Der Markt Kreuzwertheim stellt die Sicherung, Pflege und den Betrieb des MainErlebnisweges und seinen Bestandteilen für mindestens die Zweckbindungsfrist von 12 Jahren sicher. Es bestehen schon einige Ergänzungsvorschläge zum Projekt aus der Bevölkerung des Marktes Kreuzwertheims, die ggf. zu einem späteren Zeitpunkt verfolgt werden sollen. Sowohl der BN als auch die Pfadfinder und die Naturparkführer benutzen das Projektgebiet schon jetzt für ihre Aktivitäten. Dies wird sich durch das Projekt noch verstärken. Damit ist eine nachhaltige Nutzung, Betreuung und Weiterentwicklung der Einrichtungen gewährleistet.

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