Upcycling - Hochwertige Möbel aus Altholz

Dominik Brönner aus Hafenlohr hat neben seiner Tätigkeit als Zimmerermeister und Energieberater ein einzigartiges Upcycling-Produkt entwickelt, welches er im Rahmen des LEADER-Projektes „Upcycling – Hochwertige Möbel aus Altholz“ vermarkten möchte. Er plant handgefertigte Esstische aus Altholz herzustellen, die er nach den individuellen Wünschen seiner Kunden gestalten will. Er legt besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und auf Unikate, die eine Geschichte aus dem Spessart erzählen. Angedacht sind verschiedene Maßnahmen wie beispielsweise eine mehrseitige Broschüre, welche die nachhaltige Produktion der Esstische erklärt, Social-Marketing-Aktionen als auch ein Messeauftritt in der näheren Umgebung (z. B. Green Fair - Die Messe für den bewussten Lebensstil - in Würzburg) zur erstmaligen Bekanntmachung des Produkts. Das Ziel des Projektes ist es, Menschen für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren und hochwertige Produkte aus Altholz herstellen, die nahezu 100% recycelt werden. Umwelt- und sozialverträgliche Möbel, die eine attraktivere, wirtschaftlichere und umweltfreundlichere Gestaltung haben, sollen durch die Mithilfe der Dorfgemeinschaft Hohenroth produziert werden. Ziel ist es, die Verbundenheit zur Heimat zu stärken, mehr Lebensqualität für Familien durch Möbel, die eine Geschichte des Spessarts erzählen, und einen nachhaltigen Lebensstil zu ermöglichen.

Antragsteller: Dominik Brönner

Gesamtkosten: 28.940,98
LEADER-Förderung: 9.743,11
Eigenmittel: 19.197,87 €

Kurzdarstellung des Projektes

Dominik Brönner hat neben seiner Tätigkeit als Zimmerermeister und Energieberater ein einzigartiges Upcycling-Produkt entwickelt, welches er vermarkten möchte. Er plant handgefertigte Esstische aus Altholz herzustellen, die er nach den individuellen Wünschen seiner Kunden gestalten will. Er legt besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und möchte die Unikate vor allem im Spessart verkaufen. Angedacht sind verschiedene Maßnahmen wie beispielsweise eine mehrseitige Broschüre, welche die nachhaltige Produktion der Esstische erklärt, Social-Marketing-Aktionen als auch ein Messeauftritt in der näheren Umgebung (z. B. Green Fair - Die Messe für den bewussten Lebensstil, in Würzburg) zur erstmaligen Bekanntmachung des Produkts.

Weitere Produkte sind bereits in Planung.

Einzelprojekt

Projektbestandteile:

  • Entwicklung einer Marke
  • Webseite
  • Umgestaltung der Produktionsstätte
  • Kauf der notwendigen Maschinen
  • Öffentlichkeitsarbeit zur Produkteinführung

Umsetzungszeitraum: 05/2019 – 04/2020

Projektbeteiligte:

  • Dominik Brönner
  • Rose Wilson
  • Schweißerei
  • Holzverarbeitungsbetriebe 
  • Recyclinghöfe der Region
  • Bürger und Bürgerinnen aus der Umgebung, die Altholz zur Verfügung stellen
  • Werkstatt Hohenroth

Projektziele

Menschen für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisieren und hochwertige Produkte aus Altholz herstellen, die nahezu 100% recycelt werden. Umwelt- und sozialverträgliche Möbel, die eine attraktivere, wirtschaftlichere und umweltfreundlicherer Gestaltung haben, welche Mithilfe kleiner Handwerksbetriebe und Bürger und Bürgerinnen aus der näheren Umgebung produziert werden. Ziel ist es die Verbundenheit zur Heimat zu stärken, mehr Lebensqualität für Familien durch Möbel, die eine Geschichte des Spessarts erzählen und einen nachhaltigen Lebensstil ermöglichen.

Entwicklungsziel 1 „Gemeinschaftsregion Spessart“

Handlungsziel a) Weiterentwicklung/“Modernisierung“ und Stärkung der gemeinsamen Identität und des Heimatgefühls für verschieden Zielgruppen

Durch Möbel aus dem Spessart wird die Heimatverbundenheit der Käufer mit ihrer Region gestärkt. Hinter jedem individuell gefertigten Einzelstück, was durch das Projekt entstehen kann, steht eine Geschichte des Spessarts, was durch das Altholz erzählt werden kann. Das stärkt die gemeinsame Identität und das Heimatgefühl. Es entsteht ein Produkt aus dem Spessart für den Spessart. Damit erfüllt das Projekt den Indikator des Handlungszieles.

Entwicklungsziel 3 „Qualitätsregion für Holznutzung Spessart“

Handlungsziel a) Profilierung für innovative und nachhaltige Holznutzung

Durch das Projekt entstehen innovative und nachhaltige Möbel aus Altholz, z. B. aus alten Fachwerkhäusern. Die Idee das Altholz aus dem Spessart nicht zu verbrennen, sondern aus ihm etwas Neues entstehen zu lassen, ist für den Spessart eine Möglichkeit sich als moderne und innovative Region der Holzverarbeitung zu präsentieren. Das Projekt ist eine Maßnahme zur innovativen Holznutzung und erfüllt so den Indikator des Handlungszieles.

Handlungsziel c) Verstärkte Nutzung sowie Diversifizierung der Produktlinien für die stoffliche und energetische Verwendung von heimischen Holz

Durch die Möbel aus Altholz, welche durch das Projekt entstehen können, ergibt sich eine Diversifizierung der üblichen Produktlinien im Bereich der Holzmöbel. Es entsteht eine nachhaltige Alternative zu sonstigen Möbeln, für die noch nicht mal neues heimisches Holz geschlagen werden muss. Durch das Projekt entsteht ein Ideenkatalog zur Diversifizierung der Produktlinien und es setzt den Indikator des Handlungszieles im Bereich stoffliche Projekte um.

Entwicklungsziel 4 „Wirtschafts- und Versorgungsstandort Spessart“

Handlungsziel a) Stärkung der regionalen Betriebe

Bei der Produktion der Tische werden kleine Handwerksbetriebe in der Region als Partner gewählt (wie z. B. die Metallwerkstatt der SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth, Recyclinghöfe in der näheren Umgebung die als Lieferant für Altmetall infrage kommen) Regionale Betriebe werden somit  bewusst gestärkt.

Innovative Aspekte des Projekts

Durchforstet man die sozialen Netzwerke, finden sich jede Menge witzige und sogar nützliche Ideen, wie Abfallprodukte hübsch aufgewertet werden können. Upcycling ist derzeit in Mode, bedeutet allerdings nicht nur nette Produkte für Haus und Garten herzustellen, sondern auch hochwertige Sekundärrohstoffe zu gewinnen, die einen echten Mehrwert darstellen. Letzteres ist einleuchtend, jedoch nur wenig verbreitet. Verbraucher sollten sich zudem folgende Frage stellen: Woher stammt das verwertbare Holz und ist es gesundheitlich unbedenklich? Die Antwort darauf lässt sich gut an folgendem Beispiel erklären:

Möbel aus alten Paletten selbst zu bauen, liegt stark im Trend. Dabei wird jedoch die Tatsache
meist ausgeblendet, dass Paletten oft mehrfach getauscht werden. Teilweise wurden
sie sogar im Ausland mit gesundheitsgefährdenden Fungiziden und Pestiziden behandelt.
Nicht jede Palette stammt aus der EU und ist frei von Holzschutzmitteln.

Das verwendete Altholz für die Möbel, welches teilweise über 150 Jahre alt ist, wird vor der Verarbeitung von anerkannten Baubiologen auf ihre gesundheitliche Unbedenklichkeit geprüft und diese auch bescheinigt. Der Verbraucher soll das Produkt nicht als verwertetes Abfallprodukt sehen, sondern als hochwertiges Unikat mit Wohlfühlcharakter, welches gesundheitlich absolut unbedenklich ist. Die Tische sind nahezu 100% aus recycelten Materialien aus dem Spessart und werden aus einer Hand angeboten. Diese Bündelungsfunktion wird durch das Projekt möglich.

Kürzlich wurde Altholz in Zimmern gekauft, welches ursprünglich aus dem Zimmerer Wald stammt. Die Balken wurden um 1897 für den Bau eines Wechselstalls der „Main-Kuh“ für Kettenschlepper verbaut. Innovativ ist, dass alte Geschichten des Spessarts durch die Verwendung der teilweise historischen Balken wieder zum Leben erwachen. Im Spessart gibt es bisher auch keine weiteren Anbieter, welche

  1. Tische aus Altholz anbieten und vermarkten
  2. die Geschichte dabei, eine große Rolle spielt und diese in den Fokus stellen
  3. Die Tische nach den Wünschen der Käufer fertigen sozialverträglich hergestellt und dabei eine baubiologische Aspekte berücksichtigen

Bezug des Projekts zu den Themen "Umwelt" und "Klima"

Durch die Herstellung der Möbel müssen keine Bäume gefällt werden, alle verwendeten Materialen sind außerdem zu 100% recycelbar. Das Altholz wird nicht wie meist üblich verbrannt, sondern ein hochwertiger Sekundärrohstoff gewonnen. Die Produkte sind langlebig, können nach einer gewissen Nutzungsdauer erneut aufbereitet werden und an nachfolgende Generationen vererbt werden. Durch das Projekt wird eine Minimierung des CO2 Ausstoßes erreicht, da das Holz dieses bereits aufgenommen hat. Die Produkte, die durch das Projekt entstehen können, haben eine hervorragende Ökobilanz und somit  eine positive Auswirkung auf Umwelt und Natur. Das Projekt wird konsequent nachhaltig und sozialverträglich umgesetzt in allen Projektbestandteilen.

Bezug des Projekts zum Thema "Demographie"

Ein Auszug aus der STUDIE „DER MÖBEL UND NACHHALTIGKEIT – MONITOR 2016“

Potenzielle Käufer:

Der durchschnittliche Käufer nachhaltiger Möbel zeichnet sich durch ein großes Gesundheits- und Umweltbewusstsein aus. Er legt Wert auf ein gutes Wohngefühl, regelmäßigen aktiven Sport und die eigene Individualität. Die Qualität der Materialien und der Verarbeitung spielen bei der Auswahl der Möbel ebenso eine große Rolle wie das Design und die
Verwendung schadstofffreier Materialien. Käufer nachhaltiger Möbel sind jung und gesundheitsbewusst.

Hintergrund:

Nachhaltigkeit ist in aller Munde und liegt im Trend. In vielen Branchen, wie zum Beispiel in der Lebensmittel- oder der Bekleidungsbranche bieten diverse Unternehmen bereits entsprechende Artikel an und bedienen so die postmateriellen Werte ihrer Kunden. Viele Verbraucher betrachten die gekaufte Ware nicht mehr ausschließlich als Gebrauchsgegenstand, sondern vielmehr auch als Ausdruck ihrer inneren Haltung und sind somit oftmals auch
bereit, einen höheren Preis zu zahlen.

Relevanz:

In der Möbelbranche stellt das Thema Nachhaltigkeit bisher noch eine Nische dar, jedoch gewinnt das Thema auch hier immer stärker an Bedeutung, insbesondere durch die wachsende Präsenz in den Medien und durch das wachsende Bewusstsein der Verbraucher in Bezug auf Nachhaltigkeit. So sind in der Möbelbranche – insbesondere im Online-Bereich – bereits einige „Pure-Player“ am Markt, die sich einzig auf den Verkauf nachhaltig produzierter
Möbel spezialisiert haben.

Eine Analyse der Altersstruktur im Landkreis Main Spessart hat ergeben, dass nahezu 50% der Einwohner in der Region über 50 Jahre alt sind. Das Projekt richtet sich somit an Menschen:

  • die ein gesteigertes Umweltbewusstsein und großes Interesse an Nachhaltigkeitsthemen haben
  • die ein hohes Maß an Sensibilisierung für das Thema Nachhaltigkeit mitbringen
  • die Wert auf Individualität legen und den Wert von Unikaten schätzen
  • die gegen den Massenkonsum sind
  • die umweltverträgliche und sozialverträgliche Produkte und Dienstleistungen schätzen
  • die jung sind, denn ein Abgleich mit der geografischen Zielgruppe der Main-Spessart-Region hat ergeben, dass die Käufer nachhaltiger Möbel jünger sind.

Mithilfe der langlebigen Produkte und dem Projekt soll das Wissen und das Verständnis für Nachhaltigkeit auf künftige Generationen weitergegeben werden.

Bedeutung des Projekts für das LAG-Gebiet

Für die LAG Spessart hat das Projekt eine Bedeutung, weil es aus der Region für die Region ist. Durch das Projekt können qualitative hochwertige Produkte entstehen, die einen starken Bezug zur Heimat haben und somit entsteht aus dem LAG-Gebiet für das LAG-Gebiet ein echter Mehrwert. Des Weiteren zeigt das Projekt erstmals für die LAG Spessart, dass auch Privatpersonen mit ihren Projektideen zu einer nachhaltigen Entwicklung der Region beitragen können, indem sie innovative, sozialverträgliche und nachhaltige Projektideen zur Holznutzung entwickeln. Durch das Projekt werden die Bewohner des LAG-Gebietes zum Thema „Nachhaltigkeit“ im forstwirtschaftlichen Sinne sensibilisiert und informiert. Außerdem werden die Messebesucher in z.B. Würzburg nicht nur über die Produktion nachhaltiger Möbel informiert, sondern auch auf die Region Spessart aufmerksam gemacht.

Einbindung von Bürgern, Vereinen o. ä. in das Projekt

Grundsätzlich ist das Projekt ein klassisches Projekt nach der LEADER-Methode, da es einen Bottom-Up Ansatz verfolgt, innovativ und gebietsbezogen ist. Im Projekt werden Bürger und Bürgerinnen eingebunden, die ihr Altholz zur Verfügung stellen.

Blog in sozialen Netzwerken

„Geschichten des Spessarts“ mit Foto-Dokumentation, wenn Verkäufer des Altholzes diese bereitstellen können. Der Blog ist öffentlich zugänglich und wird für alle Interessierten bereitgestellt.  Unter anderem mit Informationen woher das Holz stammt und wie es weiterverarbeitet wird.

Die Fertigung von einzelnen Produkten/Produktteilen wird in sozialen Einrichtungen wie beispielsweise SOS Kinderdorf - Dorfgemeinschaft Hohenroth erfolgen.

Bei der  Entwicklung weiterer Produkte legen wir unter anderem Wert darauf, dass diese auch in Werkstätten von Menschen mit Behinderung gefertigt werden können um auch in Hinblick auf die sozialverträgliche Herstellung der Produkte soziale Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen zu fördern. 

Ein erster positiver Kontakt mit dem Leiter der metallverarbeitenden Werkstatt des SOS Kinderdorf in Hohenroth fand bereits statt. Die Zeichnung der Tischbeine liegt dem Leiter der Werkstatt vor. Einer möglichen Zusammenarbeit steht nach seiner ersten Einschätzung nichts im Wege und er freut sich auf die Zusammenarbeit. Dominik Brönner hat zu dieser Einrichtung einen persönlichen Bezug, da er seinen Zivildienst in der Dorfgemeinschaft Hohenroth absolvierte. Auch unsere Tochter hat dort bereits ein Schulpraktikum als Heilerziehungspflegerin absolviert. Eine Zusammenarbeit mit dieser Einrichtung und eine langfristige Beziehung zu den Betreuern sowie Betreuten der Dorfgemeinschaft strebt die Familie Wilson/Brönner an. 

Auch die Integration eines Betreuten in die Zimmerei, beispielsweise an einem Tag in der Woche wäre unsererseits denkbar.

Vernetzung des Projekts in der Region / ggf. überregionale Vernetzung

Eine Vernetzung besteht durch den persönlichen Kontakt zu Herrn Franklin Zeitz (Spessartbrett). Ein kreativer Austausch sowie eine mögliche Kooperation durch einen gemeinsamen Messeauftritt und beispielsweise die Nutzung seines Webshops um fertige Tische anzubieten, sind angedacht. Eine Vernetzung des Projekts in der Region ist dadurch gegeben.

Erwartete nachhaltige Wirkung / Sicherung von Betrieb und Nutzung des Projekts

Eine Vernetzung besteht durch den persönlichen Kontakt zu Herrn Franklin Zeitz (Spessartbrett). Ein kreativer Austausch sowie eine mögliche Kooperation durch einen gemeinsamen Messeauftritt und beispielsweise die Nutzung seines Webshops um fertige Tische anzubieten, sind angedacht. Eine Vernetzung des Projekts in der Region ist dadurch gegeben.

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